Viele Menschen, die mit Abnehmspritzen wie GLP-1-Analoga (z. B. Mounjaro, Wegovy, Ozempic) erfolgreich Gewicht verlieren, fragen sich: Was passiert mit meiner Haut? Hier findest du einen Überblick über die wichtigsten Fakten.
Wovon hängt hängende Haut ab?
- Maximalgewicht und Dauer der Überdehnung: Je höher der BMI und je länger die Haut gedehnt war, desto größer das Risiko für überschüssige Haut.
- Alter und Hautqualität: Mit zunehmendem Alter, Sonnen- und Nikotinschäden sinkt die Elastizität.
- Genetik: Manche Hauttypen bilden sich besser zurück als andere.
- Lebensstil: Zucker, Rauchen und chronische Entzündung schwächen das Bindegewebe.
Macht die Geschwindigkeit der Abnahme einen Unterschied?
- Ja, aber kleiner als viele denken.
- Sehr schnelles Abnehmen kann kurzfristig mehr Hautüberschuss zeigen, weil die Haut wenig Zeit für Anpassung hat.
- Bei langsamem Abnehmen bleibt etwas mehr Zeit für Umbauprozesse, die Haut wirkt oft straffer.
- Der Einfluss ist begrenzt:
- 70–80 % des Effekts entstehen durch Max-BMI, Dauer des Übergewichts und Alter.
- Die reine Geschwindigkeit erklärt vielleicht 5–10 % (ohne den Muskelverlust mitzuzählen).
Wie lange braucht die Haut zur Rückbildung?
- Aktive Phase: In den ersten 6–12 Monaten nach der Gewichtsabnahme strafft sich die Haut am meisten.
- Nach 12–18 Monaten ist der natürliche Anpassungsprozess weitgehend abgeschlossen.
- Was dann noch an Hautüberschuss bleibt, verschwindet ohne chirurgische Hilfe meist nicht mehr.
Warum ist es bei Fettabsaugungen anders?
- Bei Liposuktionen wird Fett lokal entfernt. Patient:innen werden so ausgewählt, dass die Hautelastizität ausreicht.
- Nach massiver Gewichtsabnahme betrifft es dagegen den ganzen Körper. Hier kann die Haut nicht überall gleich zurückfedern.
- Auch nach großen Liposuktionen kann Hautlaxität entstehen – in solchen Fällen kombiniert man oft mit Hautstraffung.
Rolle von Kollagen
- Orales, hydrolysiertes Kollagen (Typ I/III):
- Kann Hautelastizität und Feuchtigkeit in Studien leicht verbessern.
- Typische Dosierung: 2,5–5 g täglich über mindestens 8–12 Wochen.
- Erwartung: kleine Verbesserungen, keine „Entfernung“ von Hautlappen.
- Topisches Kollagen: Wirkt oberflächlich befeuchtend, dringt aber nicht in tiefere Hautschichten ein.
Was hilft, um Hautrückbildung zu unterstützen?
- Gewicht stabilisieren: Gib der Haut 6–12 Monate Zeit.
- Krafttraining & Protein: Mehr Muskeln straffen optisch, Protein (1,2–1,6 g/kg Körpergewicht) unterstützt Kollagenbildung.
- Gesunde Ernährung: Antientzündlich, zuckerarm, reich an Vitamin C, Zink, Kupfer.
- Lebensstil: Nichtrauchen, Sonnenschutz.
- Nicht-invasive Verfahren: Radiofrequenz, Ultraschall oder Laser können milde Verbesserungen bringen.
- Chirurgie: Bei deutlichem Hautüberschuss ist eine operative Straffung (z. B. Bauchdeckenstraffung) die einzige wirksame Option.
Cellulite und Hautglätte
- Cellulite entsteht durch Druck von Fettzellen auf das Bindegewebe.
- Gewichtsverlust, weniger Zucker und bessere Hautqualität können Cellulite deutlich verbessern oder sogar verschwinden lassen – wie bei manchen Betroffenen beobachtet.
- Bei anderen bleibt sie bestehen, da die Bindegewebsstruktur genetisch vorgegeben ist.
Quellen (Auswahl)
- National Library of Medicine – Skin after massive weight loss
- Harvard Health – Collagen supplements
- American Society of Plastic Surgeons – Body contouring after weight loss
- Cleveland Clinic – Loose skin after weight loss
Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information. Er ersetzt keine ärztliche Untersuchung oder Beratung. Wer gesundheitliche Fragen oder Beschwerden hat, sollte sich immer individuell ärztlich beraten lassen.