- Im Pen bleibt nach den vorgesehenen vier Dosen sichtbar Flüssigkeit übrig – das ist konstruktionsbedingt (Überfüll-/Restvolumen für verlässliche Abgabe).
- Offiziell ist dieser Rest nicht zur Anwendung bestimmt; Umfüllen/Überdrehen ist off-label.
- Community-Erfahrungen: Viele Anwender berichten, dass sie die „goldene Dosis“ nutzen (z. B. per Insulinspritze oder Überdrehen) und gute Erfahrungen gemacht haben.
- Wichtig zu wissen: Risiken sind Fehldosierung, Verunreinigung, Verletzung – die Hersteller raten davon ab.
Was mit „goldener Dosis“ gemeint ist
Als „goldene Dosis“ bezeichnen Nutzer die Restflüssigkeit im Mounjaro-Pen, die nach vier Injektionen noch sichtbar ist. Offizielle Informationen erklären diesen Rest als normal und nicht vorgesehen für weitere Injektionen.
Warum bleibt überhaupt etwas übrig?
Vorgefüllte Mehrdosen-Systeme enthalten ein technisches Überfüll-/Restvolumen. Gründe: Priming, Fertigungstoleranzen, Totraum im System. So wird sichergestellt, dass die deklarierten vier Dosen zuverlässig abgegeben werden – der Rest ist nicht kalibriert.
Wie viel ist realistisch?
Dokumentiert ist: 2,4 ml Gesamtvolumen im EU-KwikPen und vier Einzeldosen zu je 0,6 ml. Ein kleiner Rest kann sichtbar bleiben. Eine garantierte zusätzliche Volldosis lässt sich daraus nicht ableiten (auch wenn Nutzer teils von „1–2 Dosen“ berichten).
Warum das Entnehmen problematisch sein kann
Das Absaugen mit Spritzen oder das Überdrehen widerspricht der Gebrauchsanweisung. Risiken: unklare Menge, Kontaminations-/Sterilitätsrisiko, Nadelverletzungen. Sicherheitsbehörden stufen das Entnehmen aus Pen-Geräten in Kliniken sogar als „Never Event“ ein.
Erfahrungen aus der Community
Viele Anwender schildern, dass sie die „goldene Dosis“ regelmäßig nutzen und damit gute Erfahrungen machen – etwa um eine „fünfte“ Injektion zu gewinnen. Diese Berichte sind nicht offiziell bestätigt und stehen im Widerspruch zur Herstelleranweisung; sie zeigen aber, dass es in der Praxis vorkommt.
Was du dafür brauchst
- Insulinspritze: am besten 1 ml (100 Units/ml); für kleinere Mengen geht auch 0,3 ml: https://tidd.ly/4n5dkBj
- Alkoholtupfer: https://tidd.ly/4ngvWhz
So wird es in der Community gemacht
- Vorbereitung: Hände waschen, Insulinspritze bereitlegen (1 ml / 100 Units/ml, für kleinere Mengen auch 0,3 ml).
- Desinfektion: Die Gummimembran am Pen mit einem Alkoholtupfer abwischen und kurz trocknen lassen.
- Aufziehen: Spritze schräg (ca. 45°) durch die Membran einführen und die Flüssigkeit langsam aufziehen.
- Kontrolle: Die Lösung muss klar sein – sobald sie trüb, verfärbt oder gefroren war, sollte sie nicht mehr genutzt werden.
- Injektion: Nadel schräg an der Haut ansetzen, nicht vollständig einstechen, damit die Flüssigkeit ins Unterhautfettgewebe gelangt.
- Entsorgung: Nadel und Spritze sofort in einem stichfesten Behälter entsorgen.
Wichtige Punkte
- Eine volle Dosis entspricht meist ca. 0,6 ml.
- Viele berichten, dass sie mit der „Goldenen Dosis“ ihre Pens länger nutzen können.
- Hygiene ist entscheidend: sterile Nadeln/Spritzen und desinfizierte Membran.
- Keine Vorratsspritzen vorbereiten – das Risiko einer Verunreinigung steigt.
Hinweis: Diese Anleitung beschreibt Community-Erfahrungen und ist keine Empfehlung. Das Entnehmen/Weiterverwenden von Restmengen ist nicht vom Hersteller vorgesehen (off-label) und kann Risiken (Verunreinigung, Dosierfehler, Wirkverlust) haben. Maßgeblich bleiben die offiziellen Herstellerangaben und die ärztliche Betreuung.
Quellen
- EMA/EPAR – Mounjaro: Produkt-/Fachinformation (u. a. Pen-Dosen)
- Lilly – Mounjaro KwikPen Instructions for Use (Do not transfer / Do not inject leftover)
- MedExpress Support – Restflüssigkeit ist normal, nicht zur Nutzung kalibriert
- Numan – „Liquid left in pen is normal“
- Chequp – Rest im Pen nach 4 Dosen, Pen entsorgen
- FDA Guidance – „Allowable Excess Volume…“ (Prinzip Überfüllung/Restvolumen in Injektionsbehältnissen)
- HSSIB (UK) – Absaugen aus Pen-Geräten als Sicherheitsrisiko/„Never Event“