- Darreichung: Rybelsus ist oral (täglich), Mounjaro wöchentlich als Injektion.
- Wirksamkeit (Typ-2-Diabetes): Mounjaro senkt HbA1c und Gewicht in Studien stärker als injizierbares Semaglutid 1 mg; Rybelsus (oral) verbessert HbA1c solide und senkt Gewicht moderat.
- Einnahmeaufwand: Rybelsus muss nüchtern und strikt eingenommen werden (Wasser, Wartezeit), Mounjaro braucht wöchentliches Spritzen.
- Verträglichkeit: Bei beiden sind Magen-Darm-Beschwerden häufig; Warnhinweise u. a. zu Gallenblase und Bauchspeicheldrüse gelten für die Klasse.
- Kurz gesagt: Wer die tägliche Nüchtern-Routine zuverlässig schafft, profitiert von der Tablette; wer das nicht möchte, greift zur Wochenspritze – mit im Mittel stärkerer Blutzucker- und Gewichtsreduktion.
Was ist was?
Rybelsus enthält Semaglutid als Tablette (3 mg → 7 mg → 14 mg). Es wird einmal täglich nüchtern mit wenig Wasser eingenommen, danach Wartezeit bis zu Getränken/Essen/anderen Tabletten.
Mounjaro enthält Tirzepatid (GLP-1/GIP-Kombiwirkung) als Wochenspritze (Start 2,5 mg, dann stufenweise bis 15 mg).
Wie gut wirken sie?
- Rybelsus (oral Semaglutid): In PIONEER-Studien senkt 14 mg HbA1c typischerweise um etwa 1 %–1,4 % und reduziert Gewicht moderat; PIONEER-6 zeigte kardiovaskuläre Nicht-Unterlegenheit (Sicherheit). Ein aktueller CV-Outcome-Trial (SOUL) berichtet Risikoreduktion für MACE.
- Mounjaro (Tirzepatid): In SURPASS-2 war Tirzepatid überlegen gegenüber injizierbarem Semaglutid 1 mg bei HbA1c- und Gewichtsreduktion. (Kein direkter Kopf-an-Kopf-Vergleich mit Rybelsus; die Daten zeigen aber die hohe Potenz der Wochenspritze.)
Anwendung im Alltag
- Rybelsus: morgens nüchtern nach längerer Fastenzeit, nur mit Wasser (kleine Menge), dann mind. 30 Minuten nichts essen/trinken/andere Tabletten – sonst sinkt die Aufnahme deutlich. Praktisch, wenn du keine Injektionen magst und Routinen liebst.
- Mounjaro: wöchentlich, Tag/Uhrzeit frei (konsequent beibehalten). Dosis wird schrittweise erhöht; viele spüren in den ersten Wochen mehr Übelkeit – oft vorübergehend.
Nebenwirkungen & Sicherheit (Auszug)
- Häufig (beide): Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Erbrechen. Flüssigkeit wichtig, da Dehydrierung v. a. zu Beginn vorkommt.
- Warnhinweise (Klasse): selten Pankreatitis, Gallenblasenprobleme; bei rascher HbA1c-Verbesserung unter Semaglutid Diabetische Retinopathie beobachten (v. a. bei bestehender DR). Kontraindikation bei persönlicher/Familien-Anamnese MTC/MEN2. Entscheidung und Monitoring immer ärztlich.
Für wen passt was?
- Rybelsus: wenn du keine Spritzen möchtest und die Nüchtern-Einnahme zuverlässig schaffst (Disziplin/Alltag passen).
- Mounjaro: wenn du maximale Blutzucker- und Gewichtsreduktion anstrebst und wöchentliche Injektionen okay sind.
Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine ärztliche Beratung. Auswahl, Dosis und Kontrollen gehören in die ärztliche Betreuung – besonders bei Vorerkrankungen, Augenerkrankungen, Gallen-/Pankreas-Anamnese oder Kombitherapien.
Quellen
- EMA – Rybelsus (EPAR/Fachinformation, Einnahme nüchtern, Wartezeit)
- EMA – Rybelsus Produktseite (Zulassung, Einsatzgebiet)
- FDA – Rybelsus Label (Dosierung/Einnahmehinweise)
- EMA – Mounjaro (EPAR/Fachinformation, Dosierungen/Pen-Angaben)
- EMA – Mounjaro Produktseite (Nebenwirkungsprofil)
- NEJM – SURPASS-2: Tirzepatid vs. injizierbares Semaglutid 1 mg
- NEJM – PIONEER-6: Orales Semaglutid, kardiovaskuläre Sicherheit
- Journal Watch / Reuters – Oral Semaglutid (SOUL): CV-Outcome-Daten 2025, Reuters-Bericht
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