Mounjaro (Wirkstoff Tirzepatid) ist ein wirksames Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und Übergewicht/Adipositas. Wie alle Medikamente kann es Nebenwirkungen haben. Die meisten Beschwerden treten am Anfang der Behandlung auf, besonders während der Dosissteigerung, und werden mit der Zeit oft schwächer. Am häufigsten sind Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall, Appetitlosigkeit oder Verstopfung. Es gibt aber auch seltenere, ernstere Risiken, die man kennen sollte.
Häufige Nebenwirkungen
In den Zulassungsstudien traten diese Beschwerden bei mindestens 5 % der Teilnehmenden auf:
- Übelkeit: 12–18 % (Placebo 4 %)
- Durchfall: 12–17 % (Placebo 9 %)
- Appetitlosigkeit: 5–11 % (Placebo 1 %)
- Erbrechen: 5–9 % (Placebo 2 %)
- Verstopfung: 6–7 % (Placebo 1 %)
- Verdauungsstörungen (Sodbrennen, Blähungen, Druckgefühl): 5–8 %
- Bauchschmerzen: ca. 5 %
Diese Beschwerden treten meist in den ersten Wochen auf und bessern sich oft, wenn sich der Körper an das Medikament gewöhnt.
Wichtige, seltenere Risiken
- Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis): Starke Bauchschmerzen können ein Hinweis auf eine akute Entzündung sein – sofort ärztlich abklären.
- Gallenblase und Gallenwege: Fälle von Gallensteinen und Gallenblasenentzündung wurden berichtet (0,6 % unter Tirzepatid vs. 0 % Placebo).
- Nieren: Starke Übelkeit oder Durchfall können zu Flüssigkeitsverlust führen, was Nierenschäden begünstigen kann.
- Magenentleerung: Der Magen entleert sich langsamer, das kann die Wirkung anderer Medikamente verändern.
- Blutzucker: Bei Kombination mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen ist das Risiko für Unterzuckerungen erhöht.
- Augen: Bei Menschen mit bereits bestehender Netzhauterkrankung (diabetische Retinopathie) kann sich diese kurzfristig verschlechtern, wenn der Blutzucker sich schnell verbessert.
- Allergien: Selten können starke allergische Reaktionen auftreten (z. B. Schwellungen, Atemnot).
- Herzfrequenz: In Studien wurde ein leichter Anstieg der Herzfrequenz um 2–4 Schläge pro Minute beobachtet.
Weitere Hinweise
- Verhütung: Mounjaro kann die Wirkung von oralen Verhütungsmitteln (Pille) abschwächen. Für 4 Wochen nach Beginn und nach jeder Dosiserhöhung sollte eine andere Methode (z. B. Kondom) oder ein nicht-orales Präparat genutzt werden.
- Operationen / Narkose: Da der Magen langsamer entleert wird, gibt es ein erhöhtes Risiko für Aspiration (Mageninhalt gelangt in die Atemwege). Deshalb vor Operationen oder Narkosen den Arzt/die Ärztin informieren.
- Kontraindikation: Mounjaro darf nicht angewendet werden bei einer persönlichen oder familiären Vorgeschichte von medullärem Schilddrüsenkrebs (MTC) oder der seltenen Erbkrankheit MEN2.
- Schwangerschaft/Stillzeit: Es gibt keine ausreichenden Daten, deshalb sollte das Medikament hier nicht angewendet werden.
Praxisnah
- Langsame Dosiserhöhung hilft, Nebenwirkungen abzumildern.
- Genug Flüssigkeit trinken – besonders bei Übelkeit oder Durchfall.
- Medizinische Hilfe suchen, wenn starke Bauchschmerzen, Gelbfärbung der Haut/Augen, sehr starker Durchfall oder allergische Symptome auftreten.
- Vor geplanten Operationen das Behandlungsteam informieren.
Hinweis: Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei Nebenwirkungen oder Fragen zur Behandlung sollte immer eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.